„Bindung, Entwicklung und Stillförderung haben oberste Priorität bei uns!“

 

Die Ubbo-Emmius-Klinik Aurich setzt mit ihrer Kinderklinik, wie mit der Geburtsklinik, das internationale Konzept einer familienorientierten und optimalen Betreuung von Müttern, Eltern und Kind um. So wurde beiden Abteilungen bereits zum zweiten Mal das Zertifikat „babyfreundlich“ der WHO/Unicef-Initiative verliehen. „Neben der medizinischen Sicherheit steht für uns die Natürlichkeit im Vordergrund: Die Eltern und ihr Kind gehören zusammen! Das heißt für uns: wir geben der noch jungen Familie Zeit für Geborgenheit und unterstützen damit den primären Bindungsaufbau“, erklärt Jana Klüsener, Fachkinderkrankenschwester für pädiatrische Intensivpflege und Anästhesie.

 

„Neben der medizinischen Sicherheit steht für uns die Natürlichkeit im Vordergrund: Die Eltern und ihr Kind gehören zusammen! Das heißt für uns: wir geben der noch jungen Familie Zeit für Geborgenheit und unterstützen damit den primären Bindungsaufbau.“

 Jana Klüsener, Fachkinderkrankenschwester für pädiatrische Intensivpflege und Anästhesie

„Nachweislich wirkt sich eine gelungene primäre Mutter- Kind-, beziehungsweise Eltern-Kind-Bindung auch langfristig positiv auf die Entwicklung des Kindes und der gesamten Familie aus.“

 Johanne Cassens, Stationsleiterin der Neointensivstation an der Ubbo-Emmius-Klinik Aurich

Drei Säulen für eine gelungene Eltern-Kind-Bindung

 

Das Team in Aurich setzt daher auf drei Säulen für eine gelungene Eltern-Kind-Bindung. „Wir ermöglichen den frühestmöglichen Hautkontakt, unterstützen das Stillen durch kompetente Beratung und leiten Eltern in die entwicklungsfördernde Pflege an“, erklärt die Stationsleiterin. Natürlich müsse in jeder einzelnen Situation ganz individuell entschieden werden, wie der Ablauf des Stillens während des Krankenhausaufenthaltes zu unterstützen sei. Dabei richtet sich das Team in Aurich stets nach den Kriterien der Bindung, Entwicklung und Stillförderung einer „babyfreundlichen Kinderklinik“ (B.E.St.) und den Leitsätzen zur entwicklungsfördernden Betreuung in der Neonatologie. „In unserer täglichen Arbeit sorgen wir zum Beispiel dafür, dass Mutter und Kind nach der Erstversorgung wieder zusammen sind, um diese erste sensible Phase optimal auszunutzen und um den wichtigen Bindungsaufbau zu gewährleisten.

 

Nahrungsunverträglichkeit bei Frühgeborenen

 

„Nicht selten ist bei Frühgeborenen eine Nahrungsunverträglichkeit festzustellen“, weiß Johanne Cassens. Ursachen hierfür sind:

  • noch nicht vollständig ausgebildete Darmzotten

  • Mangel an Enzymen zur Spaltung von Eiweißen und Fetten

  • geringere Darmperistaltik (Darmbewegungen)

  • weniger Magensäure

Daher sollte der Nahrungsaufbau bei Frühgeborenen auch so früh wie nur möglich beginnen, idealerweise in den ersten drei bis sechs Stunden nach Geburt und möglichst mit Neugeborenenmilch – denn „Muttermilch ist die natürliche Nahrung für alle Früh- und Neugeborene“, betont Jana Klüsener weiter.

Gründe hierfür:

  • optimale Zusammensetzung der Nährstoffe

  • leichte Verdaulichkeit

  • stärkt das Immunsystem

  • mindert das Allergierisiko

  • enthält Wachstumshormone

Der durch das Stillen erhöhte Haut- und Körperkontakt bietet weitere positive Effekte:

  • Schaffung einer guten Eltern-Kind-Beziehung

  • Förderung des Wohlbefindens und der Entwicklung des Kindes

  • Stabilisierung der Vitalwerte

  • entspannter Schlaf

  • Stimulation des Kindes

Auch wenn Stillen seitens des Kindes noch nicht möglich ist, unterstützt das Team in Aurich bereits am ersten Tag das Mutter-Kind-Paar, unter anderem durch häufige Entleerung von Hand mit ablecken, beziehungsweise löffeln. Die Ubbo-Emmius-Klinik Aurich richtet sich nach dem „Internationalen Kodex zur Vermarktung von Muttermilch-Ersatzprodukten sowie die sich darauf beziehende WHO-Folgeresolutionen“. Wir erhalten für diesen Beitrag keinerlei Unterstützung von beteiligten Firmen.

Text/Fotos: Ubbo-Emmius-Klinik Aurich