Initiative Babyfreundlich

 

In der Neonatologie am Städtischen Klinikum Solingen werden risikogeborene Kinder mit ihren Familien nach dem B.E.St.®-Konzept der WHO/UNICEF Initiative Babyfreundlich  betreut

(B.E.St.® steht für Bindung, Entwicklung und Stillen und ist eine geschützte Wortmarke der WHO/UNICEF Initiative Babyfreundlich)

 

„Babyfreundlich bedeutet: Wir legen besonderen Wert auf die Förderung der Bindung, der Entwicklung und des Stillens der durch uns betreuten Familien.“

Dr. Jutta Adler, Kinderärztin, Neonatologin und IBCLC am Städtischen Klinikum Solingen.

Um die Bindung zwischen Mutter/Eltern und Kind zu fördern, insbesondere die Muttermilchernährung und das Stillen, hat das Team in Solingen seine Arbeitsabläufe entsprechend verändert und speziell abgestimmt. „Das hat wiederum positiven Einfluss auf die Entwicklung der Eltern-Kind Beziehung und damit sowohl kurz- wie langfristig auf die Gesundheit der frühgeborenen und krankgeborenen Kinder und ihrer Familien“, so Adler weiter.

Ein besonders guter Start

  • Wir klären die Eltern nach Möglichkeit noch vor der Geburt auf welche therapeutische Bedeutung Haut-zu-Haut-Kontakt und Muttermilchernährung für Sie und ihr Kind haben.

  • Wir bringen Mutter/Eltern und Kind unmittelbar nach der Geburt in Haut-zu-Haut Kontakt, auch das Frühgeborene (selbstverständlich auch unter Atemhilfe) darf direkt an der Mamille liegen.

  • Wir unterstützen die Mutter noch im Kreißsaal bei der Gewinnung ihrer Milch für ihr Neugeborenes.

 

Frühgeborene Zwillinge, ehemalige 25 SSW, kurz vor der Entlassung im Rooming-In, vollgestillt entlassen

Eine optimale Begleitung während des Aufenthaltes in der Klinik

  • Wir ermutigen Eltern zu häufigem Haut-zu-Haut-Kontakt mit ihrem Kind und nutzen dies als Therapiemöglichkeit. Nach Möglichkeit mehrmals täglich.

  • Mütter werden frühzeitig dabei begleitet, Muttermilch für Ihr Kind zu gewinnen, die Milchbildung zu etablieren und langfristig aufrecht zu erhalten. Ausgebildete Stillberaterinnen bieten regelmäßig zusätzliche Hilfestellung an.

  • Eltern dürfen mitentscheiden wie ihre Kinder in ihrer Abwesenheit ernährt werden. Wir bevorzugen alternative Fütterungsmethoden, um die Stillbeziehung möglichst wenig zu beeinflussen.

  • Wir laden Mütter ein, während des Krankenhausaufenthaltes ihres Kindes in der Klinik zu bleiben, zu schlafen und zu essen.

  • Eltern haben bei uns zu jeder Tages- und Nachtzeit uneingeschränkten Zugang zu Ihrem Kind!

  • Wir haben (begrenzte) Möglichkeiten zum Rooming-in auf der Frühgeborenenintensivstation geschaffen, für Familien mit Frühgeborenen und kranken Neugeborenen.

  • Wir begleiten Mutter und Kind ins Stillen nach Bedarf.

  • Eltern, die auf das Stillen verzichten, werden individuell zur Ernährung ihrer Kinder beraten, auch hier legen wir besonderen Wert auf die Förderung der Eltern-Kind Interaktion.

 

Frühgeborenes Mädchen, 29 SSW, nach Rooming-In vollgestillt entlassen

Nach der Entlassung aus der Klinik

  • Neben gezielten individuellen Förderangeboten laden wir Mütter mit ihren Kindern nach der Entlassung ins Still-Café des Klinikums Solingen ein. Hier erfahren sie Unterstützung und Beratung durch Stillberaterinnen, die Erfahrung mit Frühgeborenen haben, sowie den Austausch mit anderen Müttern in ähnlicher Lebenssituation. Verschiedene Themen rund um das Leben mit dem (frühgeborenen) Kind werden angeboten.

 

„Um die Qualität unserer Versorgung der uns anvertrauten Früh- und kranken Neugeborenen zu etablieren und aufrecht zu erhalten, haben wir uns freiwillig verpflichtet, uns kontinuierlich fortzubilden, damit das Wissen um die Maßnahmen zur Bindungs-, Entwicklungs- und Stillförderung auch in Handlung umgesetzt werden kann.“

Claudia Braches, Kinderkrankenschwester, IBCLC und Neonatalbegleiterin EFNB®