Ein gutes Ambiente als Basis für eine entwicklungsfördernde Betreuung

 

Von der einst gestressten Atmosphäre, in der ein Beziehungsaufbau zwischen Eltern und Kind nur schwer möglich war, ist heute nichts mehr zu spüren. „Mittlerweile ist es unvorstellbar, nicht allen Eltern die Möglichkeit zu bieten, bei ihrem Kind zu wohnen. Ambiente und entwicklungsfördernde Betreuung ermöglichen auch beim frühgeborenen Kind ein normales Bonding und Attachment als Basis einer für das individuelle Kind optimalen Entwicklung.“
In Salzburg ist man glücklich, dass die Kinderstiftung Ronald McDonald ein Haus für Eltern von zehn Kindern auf der Neonatologie zusätzlich zum Elternhaus für zehn Eltern von Kindern des Kinderzentrums ab Frühjahr nächsten Jahres bauen wird. Dieses wird durch eine direkte Verbindung mit der Neonatologie ebenfalls den Charakters des „mit dem Kind gemeinsam wohnen“ haben.

Im Eltern Baby Zentrum Salzburg werden Familien rund um die Geburt ihres Kindes begleitet.
Dies beginnt mit den Vorbereitungen auf die Geburt in der Elternschule und in den geburtshilflichen Bereichen und setzt sich über die Geburt in den angeschlossenen Kreissälen und Wochenbettstationen fort – für Neugeborene mit besonderem Betreuungsbedarf in der Neonatologie.
Das oval geformte Haus ist direkt von den öffentlichen Bereichen zugänglich, von den Zimmern blickt man ins Grünland , wodurch den Eltern der Eindruck eines Hauses für Babies und ihre Eltern vermittelt und das Krankenhausflair deutlich reduziert wird.

„Bei der Gestaltung der Neonatologie war es unser wichtigstes Ziel, eine Atmosphäre für die Familien zu schaffen, in der sie sich wohl und entspannt fühlen, damit sie ihre neue Familienkonstellation etablieren können und ihr neu geborenes Baby sich in die Welt außerhalb der Gebärmutter entwickeln kann.“OÄ Dr.Erna Hattinger- Jürgenssen, NIDCAP Professional, IBCLC

Besonders wichtig ist für Frühgeborene, dass die Entwicklung ihrer Sinne und der damit verknüpften Gehirnentwicklung durch die zu frühe Geburt nicht unterbrochen wird. Um dies zu fördern, wurde im Eltern Baby Zentrum in Salzburg gesteigerter Wert auf ein entwicklungsförderndes Ambiente gelegt. „Architektur und Raumdesign sind nicht mit entwicklungsfördernder Betreuung gleichzusetzen, aber eine stressfreie Umgebung und ein häusliches Ambiente schaffen eine optimale Voraussetzung dafür, dass entwicklungsfördernde Betreuung Tag für Tag gelebt werden kann – für die Familien und für die Betreuer“, so Hattinger-Jürgenssen weiter. In Salzburg habe man versucht, mit erdigen Farbtönen, einer warmen Beleuchtung, Möbeln mit Holzoptik, Vorhängen und verdeckter Technologie, wo immer es möglich war, eine Umgebung zu schaffen, in der junge Familien über Wochen und Monate ein Zuhause finden. Symbolische Worte und Texte der Künstlerinnen Maria Hahnenkamp und Ingeborg Kumpfmüller stimmen die Betrachter in die Welt der neu geborenen Kinder ein.

Man glaubt nicht, auf einer Intensivstation zu sein.

Man sieht Eltern und Betreuerinnen in einem breiten, abgerundeten Bereich zwischen den Zimmern und dem Pflegestützpunkt. Die warmen Farben und die warme Beleuchtung unterstreichen den Eindruck der Ruhe. Der stressfreie Eindruck entsteht auch, weil die komplette Ent- und Versorgung in einem zweiten, parallelen Gangsystem abgewickelt wird. „Die Bedürfnisse der Familie stehen im Zentrum des unseres Alltags“, betont die Oberärztin das Konzept. Die Eltern verbringen während der intensiven Betreuungsphase der ersten Lebenswochen sehr viel Zeit mit ihrem Kind. „Wir bemühen uns, die Intimität der jungen Familie zu schützen, indem wir medizinische Gespräche, Entscheidungen, Dokumentationen in unseren Visitenraum, Elternbesprechungsraum und Untersuchungsraum durchführen. Der Betreuungsraum des Kindes soll nur für die Familie da sein, sofern nicht akute medizinische Interventionen erforderlich sind.“

In den ersten Lebenswochen schlafen und essen die Eltern in einem Elternrefugium, das sich ganz in der Nähe befindet. Sie können sich dort entspannen und Rekreation finden. „Dies ist unbedingt erforderlich, um den Anforderungen, die ihr früh geborenes Baby an sie stellt, gewachsen zu sein“, erklärt Dr. Erna Hattinger-Jürgenssen. Dann übersiedeln sie mit ihrem Kind in ein Eltern Kind Zimmer, wo sie langsam vollständig die Betreuung des Kindes übernehmen, bevor sie dann nachhause übersiedeln. Die Kompetenzentwicklung wird durch die Pflege getragen, Case- und Care-Managerin, Psychologin, Stillberaterin und NIDCAP Professionals unterstützen den Prozess der Kompetenzübernahme und die individuelle Entwicklungsförderung.

„Da der Schritt nach Hause trotz der aktuell stattfindenden stufenweise Übernahme der Betreuung des Kindes noch immer etwas zu groß erscheint, planen wir im neu zu errichtenden Elternhaus der Ronald McDonald Kinderhilfe für Eltern von Frühgeborenen eine Transitionseinheit, die die Abnabelung von der professionellen Unterstützung nochmals erleichtern könnte.“ Die weitere Betreuung, wenn die Familie nachhause übersiedelt ist, findet in der neonatologischen Nachsorgeambulanz statt, die gemeinsam mit den geburtshilflichen Ambulanzen im Eltern Baby Zentrum untergebracht ist.

„Als die Neonatologie geplant wurde, war uns selbst noch nicht klar, dass das Konzept der Familienintegration tatsächlich der Schlüssel zur bestmöglichen Entwicklung unserer Kinder sein wird.“

 OÄ Dr.Erna Hattinger- Jürgenssen, NIDCAP Professional, IBCLC

Von der einst gestressten Atmosphäre, in der ein Beziehungsaufbau zwischen Eltern und Kind nur schwer möglich war, ist heute nichts mehr zu spüren. „Mittlerweile ist es unvorstellbar, nicht allen Eltern die Möglichkeit zu bieten, bei ihrem Kind zu wohnen. Ambiente und entwicklungsfördernde Betreuung ermöglichen auch beim frühgeborenen Kind ein normales Bonding und Attachment als Basis einer für das individuelle Kind optimalen Entwicklung.“

In Salzburg ist man glücklich, dass die Kinderstiftung Ronald McDonald ein Haus für Eltern von zehn Kindern auf der Neonatologie zusätzlich zum Elternhaus für zehn Eltern von Kindern des Kinderzentrums ab Frühjahr nächsten Jahres bauen wird. Dieses wird durch eine direkte Verbindung mit der Neonatologie ebenfalls den Charakters des „mit dem Kind gemeinsam wohnen“ haben.